PRESSEMITTEILUNG: Steigendes Angebot, wachsende Finanzierungslücke – Fachberatungsstellen brauchen dringend sichere Finanzierung

Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) legt aktuelle Zahlen zur Arbeit seiner Mitgliedseinrichtungen vor. Ende 2024 vertrat der Verband 224 Fachberatungsstellen in ganz Deutschland. Die Daten zeigen: Das Angebot wächst – die Finanzierungslücke bleibt.

Über 100.000 Personen beraten – ein neuer Höchststand

2024 haben die Fachberatungsstellen im bff erstmals über 100.000 Personen beraten – rund drei Prozent mehr als 2023. Auch die Zahl der Beratungsgespräche stieg leicht an um zwei Prozent auf über 300.000 Beratungsgespräche.

Darüber hinaus fanden insgesamt über 20.000 Termine statt (Prävention, Gremienarbeit etc.), ein Plus von fünf Prozent.

Wachsende Nachfrage, unsichere Finanzierung

„Die Zahlen belegen klar: Die Nachfrage nach Fachberatung wächst – gleichzeitig bleibt die Finanzierung unsicher“, sagt bff-Geschäftsführerin Katja Grieger. „Unsere Mitgliedseinrichtungen stemmen jährlich mehr Beratung, Prävention und Aufklärung, müssen aber zugleich erhebliche Teile ihrer Stellen selbst finanzieren. Diese Belastung geht zulasten der Arbeit mit Betroffenen.“

Im Schnitt arbeiten Fachberatungsstellen mit nur 3,3 Vollzeitstellen – davon sind lediglich 83 Prozent öffentlich finanziert. Zwei Drittel der Einrichtungen müssen deshalb Anfragen für Prävention und Fortbildung ablehnen.

Gesetzliche Grundlagen müssen greifen

Mit Blick auf den steigenden Bedarf fordert der bff daher den Ausbau der Fachberatung.

„Das neue Gewalthilfegesetz muss Finanzierungslücken endlich schließen“, so Grieger: „Nur wenn Fachberatungsstellen langfristig abgesichert sind, können sie ihre unverzichtbare Arbeit für Betroffene von Gewalt leisten.“