Neue Veröffentlichung des bff senkt Hürden im Strafverfahren
Fast jede zweite Frau mit Behinderungen erlebt körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Strafverfahren sind für Menschen mit Behinderungen mit erheblichen Barrieren verbunden.
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen machen die Fachberatungsstellen im bff darauf aufmerksam, dass viele Frauen und Mädchen mit Behinderungen nach Gewalterfahrungen keine Anzeige erstatten. Sie haben Ängste, dass ihnen nicht geglaubt wird, oder ihnen Vorurteile begegnen. Auch fehlende barrierearme Informationen über den Ablauf eines Strafverfahrens hindern sie an rechtlichen Schritten.
Der Ordner „Das Straf-Verfahren – Alles Wichtige für Frauen und Mädchen mit Behinderungen“, den das bff-Projekt „Suse- sicher und selbstbestimmt. Im Recht.“ in Kooperation mit dem Frauennotruf Hannover e.V. veröffentlicht, unterstützt an genau dieser Stelle. Er stärkt die Betroffenen mit übersichtlichen Informationen in Leichter Sprache. Er beinhaltet: Den Weg zum Strafverfahren, den Ablauf des Verfahrens und zeigt darüber hinaus auch alternative Möglichkeiten der Verarbeitung der belastenden Erfahrungen.
Ab sofort ist der Ordner Strafverfahren im bff-Bestellportal bestellbar. „Suse. Im Recht.“ möchte mit der Veröffentlichung des Ordners Barrieren auf dem Weg zum Recht vor allem für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Lernschwierigkeiten abbauen.
„Wir wollen, dass auch gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Lernschwierigkeiten einen gleichberechtigten Zugang zum Recht haben und selbst entscheiden können, welche rechtlichen Schritte sie gehen wollen. So kann der Ordner in Beratungsstellen eingesetzt werden, um Frauen mit Lernschwierigkeiten den Ablauf eines Strafverfahrens verständlich zu erläutern.“, berichtet Referentin Sandra Boger.
Weitere Informationen/ Ansprechpartnerin: suse@bv-bff.de
V.i.S.d.P.: Jenny-Kerstin Bauer
Petersburger Straße 94 | 10247 Berlin | t: +49(0)30 32299500 | f: +49(0)30 32299501