Digitale Welten – Digitale Medien – Digitale Gewalt Neues Info-Material des bff zum 8. März

Seit über 100 Jahren ist der 8. März ein internationaler Tag der Solidarität für bessere Lebensbedingungen von Frauen. Und seit über 100 Jahren kämpfen Frauen für ihre Rechte und für ein Leben ohne Gewalt. So wie sich die Themen verändern, für die sich Frauen einsetzen, verändern sich auch die Formen von Gewalt, denen Frauen bis heute ausgesetzt sind. So sind Angriffe durch digitale Gewalt in den letzten Jahren beständig angestiegen. Denn in einer Gesellschaft, in der sich immer mehr Menschen in der digitalen Welt bewegen und Informationen über digitale Medien konsumieren und verbreiten, wächst auch die Gefahr digitaler Gewalt.
Dabei ist digitale Gewalt kein Kavaliersdelikt, sondern überschreitet in vielen Fällen deutlich die Grenzen zur Straftat.
Digitale Gewalt beginnt schon mit dem Fotografieren und Filmen ohne Zustimmung oder der Weitergabe oder Veröffentlichung von digitalen Aufnahmen ohne Zustimmung der Abgebildeten. Ebenfalls strafbar sind die Zusendung von pornografischen Bildern oder Videos über Bluetooth, per SMS, MMS oder E-Mail ohne das Einverständnis der Abgebildeten als auch der Empfängerin. Am gravierendsten sind sicherlich die Fälle, in denen Fotos oder Filmaufnahmen von körperlichen oder sexuellen Übergriffen verbreitet werden.
Auch an Schulen ist das Thema digitale Gewalt präsent. Jugendliche berichten von Aufnahmen auf den Schultoiletten – unter den Trennwänden hindurch, dem Einstellen von gefilmten peinlichen oder intimen Situationen auf Internetplattformen mit dem Ziel, die Betreffenden zu diskreditieren. Aus Angst, dass noch mehr Menschen die intimen Aufnahmen sehen, scheuen viele Betroffene Beratungsstellen und die Polizei aufzusuchen.
„Digitale Angriffe wirken oft lange nach und sind schwer auszuhalten. Betroffene leiden nicht selten unter Schuld- und Schamgefühlen, Vertrauensverlust und Ohnmachtsgefühlen“, weiß Katja Grieger vom Bundesverband Frauenberatungs-stellen und Frauennotrufe (bff). Deshalb sollten Betroffene mit dem Erlebten nicht alleine bleiben. „Wenn Täter/innen merken, dass Betroffene nicht mehr alleine sind, hören sie häufig mit ihren Angriffen auf“, so Katja Grieger weiter.
Gegen digitale Gewalt helfen keine Appelle, sondern nur gezieltes Vorgehen.
Um über die vielfachen Angriffsformen digitaler Gewalt zu informieren, hat der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) nun in Kooperation mit dem Frauennotruf Frankfurt Informationsmaterial entwickelt, das Betroffene dabei unterstützen soll, sich frühzeitig Hilfe zu holen.
Eine Broschüre sowie ein Flyer für Jugendliche klären darüber auf, welche Erscheinungsformen digitaler Gewalt es gibt und orientiert sich hierbei an konkreten juristischen Tatbeständen und geben darüber hinaus erste Tipps, wie Betroffene mit digitalen Angriffen umgehen und sich wehren können.

Das umfassende Informationsmaterial kann ab sofort bei den Mitgliedseinrichtungen des bff oder beim bff direkt bestellt werden.

V.i.S.d.P.: Silvia Zenzen/ bff Tel.: 030/32299500

Der bff: ist der Dachverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. Er leistet Aufklärung, Sensibilisierung, Fortbildung und Politikberatung zum Thema Gewalt gegen Frauen und vertritt mehr als 150 ambulante Beratungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet.

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