Täter / Täter*innen

Wir haben uns im Themenbereich „Gewalt gegen Frauen“ für die Schreibweise „Täter“ entschieden.

Damit wollen wir sichtbar machen, dass Gewalt gegen Frauen in den allermeisten Fällen von Männern ausgeübt wird.

Einer repräsentativen Studie zufolge sind bei Gewalt gegen Frauen in Partnerschaften in 99% der Fälle die Täter männlich.

Im Themenbereich „Sexueller Missbrauch“ verwenden wir die Schreibweise „Täter*innen“. Zwar wird sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in den meisten Fällen von Männern ausgeübt. Es gibt aber auch einen signifikanten Anteil von Frauen (10-20%), die sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen ausüben. Die Schreibweise „Täter*innen“ bringt die Erfahrungen derjenigen Betroffenen zum Ausdruck, die sexualisierte Gewalt durch Frauen oder durch Menschen, die sich nicht eindeutig als Mann oder Frau definieren, erfahren.

Im Themenbereich „Gewalt gegen Lesben“ sprechen wir von „Täterinnen“, wenn es sich um Beziehungsgewalt in Frau-Frau-Beziehungen handelt.

Täter*innen sind „ganz normale Menschen“ aus allen sozialen Schichten und allen Berufsgruppen. Nur die wenigsten sind psychopathologisch auffällig, auch wenn dies ein gängiges Stereotyp ist.

In den meisten Fällen kennen Betroffene die Menschen, die ihnen gegenüber Gewalt ausüben. So erleben Frauen Gewalt in den meisten Fällen durch Beziehungspartner oder Ex-Partner. Täter sind auch Väter, Brüder und Kollegen.

Entsprechend finden die meisten Übergriffe dort statt, wo Mädchen und Frauen sich eigentlich sicher fühlen sollten – etwa in der eigenen Wohnung oder vertrauter Umgebung.

Wenn Gewalt von nahestehenden Personen ausgeübt wird, ist es oft besonders schwer, darüber zu sprechen oder sogar, das Verhalten als Gewalt zu erkennen.