Tagung - Das "Wechselmodell". Eine kritische Sicht auf die 50/50-Betreuung von Kindern getrennt lebender Eltern

Ort: München

Das „Wechselmodell“, die Betreuung des Kindes nach der Trennung der Eltern je zur Hälfte bei Mutter und Vater in der jeweiligen Wohnung, wird immer häufiger von Vätern gegen den Willen der Mütter gerichtlich verlangt. Dies geschieht gerade in den Fällen, in denen die Beziehung der Eltern hochkonflikthaft ist und der Vater einen Anspruch auf das Kind erhebt. In diesen Fällen scheint es in der Regel nicht um das Kind zu gehen, sondern eher um den Anspruch auf das Kind, sowie gegen den Willen der Mutter zu handeln und ihr damit zu schaden und: letztlich auch um Geld: der Mutter kein Betreuungsgeld mehr zu zahlen. Auch bei kleinen Kindern wurde das Wechselmodell schon gerichtlich durchgesetzt. Es wird von den BefürworterInnen die Auffassung vertreten, es sei gut für das Kind, die Lebenswelt beider Eltern zu kennen und engen Kontakt zu beiden zu haben, auch gegen den Willen der Mutter und des Kindes. Dieser Auffassung wird besonders in ausländischer Forschung vehement widersprochen, insbesondere, wenn es um kleine Kinder geht. Französische KinderpsychiaterInnen z.B. kämpfen energisch dagegen, das Modell als Regelfall einzuführen unter Hinweis auf nachweislich große Probleme, die für, im besonderen kleine, Kinder entstehen.

Auf dieser Fachtagung werden die Forschungsergebnisse und die Situation in mehreren Ländern referiert und die Möglichkeiten diskutiert, wie das Erleben der Kinder in den Mittelpunkt der Beachtung auch in Deutschland gestellt werden kann, um die für sie beste Betreuung in einer für sie ohnehin oft belastenden Situation zu fördern und einer deutlichen Mütterfeindlichkeit entgegenzutreten.

Ort: Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilheimstr. 24, 80331 München

Weitere Informationen unter: http://kofra.de/2018.Wechselmodell.pdf

Und: http://www.kofra.de/htm