Politische Selbstorganisierung von Betroffenen* sexualisierter Gewalt
Ort: Heilehaus Berlin, Waldemarstr. 26
Seit Beginn 2019 gibt es in Berlin eine Vernetzung von Personen und Gruppen: In dieser Form ist es ein neuer Versuch Betroffene* von sexualisierter Gewalt in der Kindheit oder Jugend miteinander zu vernetzen und in Austausch zu bringen. Es geht darum ein Forum und einen Akteur zu schaffen, wo Betroffene* sich politisch informieren, austauschen und aktiv werden können. Auf dem 2. Kongress MitSprache (14./15.9.2018) haben sich Betroffene* zusammengefunden und sich am 17.11.2018 und 20.01.2019 die ersten Male getroffen und diese Initiative gestartet. Wir möchten die neue Aufbruchstimmung nutzen, die wir miteinander hatten und sehen auch neue Möglichkeiten für gesellschaftliche Veränderung.
Betroffene* haben nach wie vor keinen einfachen Stand in der Gesellschaft, Diskriminierung und Stigmatisierung sind verbreitet und es fehlt an vielen Stellen an einer guten und umfangreichen Versorgung. Tief verankerte Machtstrukturen, lassen Betroffene* nach wie vor verstummen und das Sprechen über sexualisierte Gewalt ist weiterhin tabuisiert, es gibt kaum Sichtbarkeit von Betroffenen* in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz, in Freundeskreisen. Weiterhin bestehen gesellschaftliche Strategien die Gewalt nicht in der Mitte unserer Gesellschaft zu sehen, sondern sie in Einzeltaten, Krankheit oder einer Konstruktion des „Fremden“ zu verschieben und damit rassistische oder klassistische Diskurse zu bedienen. Dennoch sehen wir gerade jetzt auch Möglichkeiten zu Sprechen und MitSprache gesellschaftlich zu erwirken.
Immer wieder gab und gibt es Versuche sich gemeinsam zu organisieren, um den Anliegen Betroffener* Gehör zu verschaffen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr zu diesem ersten Treffen kommt und möglichst vielen Betroffenen* Bescheid sagt oder als Gruppe Delegierte* schickt.
Tagesordnung:
Kennenlernen/Vorstellungsrunde
Bericht vom letzten Treffen
Bericht von den Ags
Brainstorming: Wo stehen wir politisch? Wie sieht gesellschaftlich die Lage Betroffener* aus?
Wo wollen wir hin? Was fordern wir?
Verabredungen für eine weitere Zusammenarbeit
Damit ein guter Austausch und eine gute Zusammenarbeit gelingt, haben wir uns ein paar Rahmenbedingungen überlegt, die die Zusammenarbeit erleichtern soll. Diese sind als Vorschlag zu verstehen:
Es gibt das politische Selbstorganisierungstreffen von Betroffenen* von sexualisierter Gewalt in der Kindheit oder Jugend, dieses findet in größeren Abständen statt, zwei oder dreimal im Jahr. Damit es nicht immer kleiner wird und sich verläuft.
Dieses Treffen ist für alle Betroffenen* aller Identitäten/Geschlechter von sexualisierter Gewalt in der Kindheit oder Jugend.
Zusammen gearbeitet wird in kleinen Gruppen oder AGs, die sich auf dem Treffen finden und sich verabreden. Dies hat den Vorteil, dass sich nicht alle gleich intensiv in die Zusammenarbeit einbringen müssen, nicht alle sind an allen Themen ähnlich stark interessiert.
Es können sich bei Bedarf getrennte Gruppen bilden, falls sich bestimmte Gruppen in Bezug auf unterschiedliche Positionierungen in Machtverhältnissen bilden wollen.
Wir wünschen uns auf dem Treffen einen awaren und diskriminierungskritischen Umgang miteinander. Das beinhaltet zum einen die Offenheit im Treffen Thematiken auszusprechen. Es wird darüber hinaus Awarenessansprechpersonen geben, falls ihr Themen nicht in der großen Runde ansprechen wollt.
Anmeldung: Um die Größe des Treffens abzuschätzen, freuen wir uns über eine Mail, wenn ihr kommen wollt, an: frauennachtcafe@wildwasser-berlin.de
Politische Selbstorganisierung in Berlin von Betroffenen* von sexualisierter Gewalt in der Kindheit oder Jugend
Tel 030/61 62 09 70