Neue Forschungsberichte verweisen darauf, dass Gewalterfahrungen in jugendlichen Beziehungen wesentlich häufiger sind als bislang angenommen. Danach zeigt sich die höchste Rate von Gewalterfahrungen in intimen Paarbeziehungen bei jugendlichen Mädchen und jungen Frauen. Doch auch Jungen erleben grenzüberschreitendes und gewalttätiges Verhalten. Aus der Lebensverlaufsperspektive erscheinen Gewaltausübung und Opferwerdung bereits mit ersten Erfahrungen von intimer Partnerschaft zu beginnen und ein bedeutender Risikofaktor für die Verfestigung von Täterverhalten und Viktimisierung zu sein. Demgegenüber stehen der Bedarf und die Chance, durch primärpräventive Arbeit der Entstehung von Gewalt frühzeitig vorzubeugen und für erste Grenzüberschreitungen zu sensibilisieren, um eine beginnende Dynamik beenden zu können. Positiv gesehen bedeutet dies vor allem, Kompetenzen zu fördern, um eine gesunde Beziehung „auf Augenhöhe“ gestalten und diese von einer schädigenden unterscheiden zu können.

Mit dieser Zielsetzung wird unter Einbeziehung ausgewählter (inter-)nationaler Präventionsansätze ein praxisbezogenes Konzept zur Gestaltung des Themas „Liebe ist…“ in der Gruppenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen vermittelt. Die Teilnehmenden erfahren und erproben konkret, mit verschiedenen kreativen Medien und Materialien, unterschiedliche Seminareinheiten für Präventionsseminare in Schulen, Berufskollegs, Jugendgruppen u. a. zusammenzustellen und durchzuführen.

Das Seminar richtet sich an Fachkräfte aus dem pädagogischen/psychosozialen Feld, die mit Jugendlichen und/oder jungen Erwachsenen arbeiten. Vorkenntnisse über das Thema Gewalt in Beziehungen werden vorausgesetzt.


Referentinnen: Birgitta Rennefeld und Gabriele van Stephaudt

Termin:
12.07.2017, 10 - 17 Uhr

Ort:
Beginenhof, Essen

Kosten: 
120 €

Anmeldung