Fachveranstaltung: Netzwerken gegen Gewalt
Ort: Köln
Sexualisierte Gewalt verletzt, isoliert, zwingt zum Abspalten dessen, was nicht aushaltbar ist. Wenn lebensbedrohliche Gewalt in früher Kindheit wiederholt geschieht, kann dies bis zur strukturellen Spaltung der Persönlichkeit (Dissoziative Identitätsstruktur/DIS) führen.
Dissoziation und „Viele-Werden“ hilft beim Überleben – führt aber auch zu ernsthaften Beeinträchtigungen im Leben, z.B. durch Erinnerungslücken, Flashbacks (Erinnerungsblitze abgespaltener Bilder, Gefühle, Schmerzen) und Persönlichkeitswechsel, die durch innere oder äußere Trigger ausgelöst werden.
Betroffene beschreiben oft, dass das Schaffen von Verbindungen im Inneren ebenso wie gute Unterstützungsnetzwerke im Außen wichtig sind, um die Folgen der Gewalt zu verringern und alle Kraftquellen und Fähigkeiten im heutigen Leben nutzen zu können.
Wie kann es gelingen, die innere Kommunikation und Zusammenarbeit zu fördern? Welche Hilfen und welche Formen der Zusammenarbeit im Außen wünschen sich Betroffene? Was brauchen interdisziplinäre Netzwerke, um fallbezogen und auf struktureller Ebene gut zusammenzuarbeiten?
Die Referentin Claudia Igney ist Sozialwissenschaftlerin (M.A.), seit 20 Jahren bei VIELFALT e.V. in der Beratung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit zu Dissoziativer Identitätsstruktur/“Viele-Sein“ tätig und seit 2016 Mitglied im Fachkreis Sexualisierte Gewalt in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Jubiläumsjahres des Frauennotrufs Köln am 26. Juni um 18 Uhr in der Christuskirche statt. (Stadtgarten-Viertel, Dorothee-Sölle-Platz/Herwarthstraße). Der Eintritt ist frei.