Fachtagung zur sozialraumbezogenen Prävention und Intervention bei Beziehungsgewalt
Ort: Hamburg
„StoP“ – Stadtteile ohne Partnergewalt - 2. Bundesweite Fortbildung in der „StoP“- Methode
Die Gewalt in der Ehe bzw. die Partnergewalt ist, wie Studien zeigen, weit verbreitet und gleichzeitig immer noch stark tabuisiert. Sie findet in der Regel im häuslichen Bereich statt und trifft, anders als die Gewalt im öffentlichen Raum, überwiegend Frauen. Gleichzeitig zieht sie immer auch das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft, traumatisiert Kinder, zerstört Beziehungen und soziale Zusammenhänge.
Diese Gewalt geschieht nicht irgendwo, sondern in Nachbarschaften, an konkreten, bewohnten Orten. Gesellschaftliche Normen und Verhaltensweisen im sozialen Umfeld spielen hier eine wichtige Rolle. Anders gesagt: „Die Gewalt gegen Frauen wirft weniger die Frage nach der Qualität einer Beziehung als nach der Qualität eines Gemeinwesens auf“ (Carol Hagemann-White). Häusliche Gewalt ist ein ernstes Hindernis für eine positive Stadt(teil)entwicklung.
Inhalte der Fortbildung
StoP kombiniert erstmalig theoretisches und praktisches Wissen aus den Bereichen der Arbeit zu geschlechtsbezogener bzw. häuslicher Gewalt/Partnergewalt und der sozialraumorientierten Arbeit.
In vier Fortbildungsblöcken (2 x drei ganze Wochentage, 2 Wochenenden, Mitte November 2017 bis Ende Februar 2018) werden vielfältige Kenntnisse praxisnah vermittelt:
- das StoP-Konzept und seine Bausteine
- Partnergewalt: Formen, Verläufe, Ursachen
- Erkundung, Aktivierung und Empowerment von Nachbarschaften
- gewaltsensibilisierende Arbeit mit Nachbarschaftsgruppen,
- Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit im Stadtteil
- Einmischen, aber wie? Selbstschutz und Intervention bei häuslicher Gewalt
- StoPpen in der Einwanderungsgesellschaft
- Erstellung von Öffentlichkeitsmaterialien, Nutzung der webbasierten StoP-Tools
- Impulse für die eigene, lokale Weiterarbeit mit dem StoP-Konzept und Selbstsorge
Zielgruppe der Fortbildung sind Praktiker/innen aus Einrichtungen, zu deren Arbeit der StoP-Ansatz passt und dort mittel- oder langfristig integriert werden könnte. Dazu gehören z.B. Elternschulen, Kinder- und Familienzentren, Stadtteil- und Community Center, Nachbarschaftsheime, Bürger- oder Mehrgenerationenhäuser, Jugendzentren, Quartiersbüros.
Eine weitere Zielgruppe sind Mitarbeiter_innen aus dem Gewaltschutzbereich und der Quartiersarbeit, die sich vorstellen können, solch eine Arbeit anzubieten bzw. die sich beruflich dahin orientieren möchten. Die Teilnahme von Studierenden der Sozialen Arbeit aus höheren Semestern ist möglich.
Durchgeführt wird die Fortbildung von der StoP-Konzeptentwicklerin, langjährigen Frauenhausmitarbeiterin, Community Organizerin und Professorin für Soziale Arbeit, Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand und weiteren Expert_innen.
Die Kosten für die gesamte Weiterbildung incl. einer Erstberatung für die praktische Umsetzung eines Projektes auf Grundlage des StoP-Konzeptes betragen voraussichtlich, je nach Größe der Teilnehmer_ innengruppe, mindestens 900,-, max. 1250,- Euro. Unterkunft und Verpflegung sind darin nicht enthalten. Stattfinden werden die Fortbildungen in Hamburg.
Weitere Informationen unter: http://stop-partnergewalt.org/StoP_Fortbildung-17-18.pdf