Fachtagung: Rassismus und Männlichkeiten
Ort: Köln
u.a. mit:
Carl Camurça, Initiative Schwarze Deutsche ISD Bund e.V.
Andreas Goosses, Forum Männer in Theorie und Praxis der Geschlechterverhältnisse, Andreas Haase, Gender Coach und ehemaliger Leiter einer Notunterkunft, Detmold
Özcan Karadeniz, Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V., Leipzig
Dr. Elina Marmer, freie Forscherin, Dozentin und Autorin, Hamburg
Olaf Jantz, Jungenbildungsreferent bei mannigfaltig e.V., Hannover
Juliane Lang, Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus, Berlin
Dr. Susanne Spindler, Prof. migrationssensible Soziale Arbeit, Hochschule Darmstadt
Johannes Strohmeier, Leiter psychologische Beratungsstelle für Männer, Frankfurt/M.
Michael Tunç, Netzwerk Männlichkeiten, Migration und Mehrfachzugehörigkeiten e.V.
Berlin
Nach den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und anderswo wird in Deutschland weniger über das Leid der Opfer der sexuellen Nötigungen diskutiert, als vielmehr über die Herkunft der mutmaßlichen Täter und ihre problematischen Männlichkeitsvorstellungen.
In Medienberichten kursieren bedauerlicherweise oft stereotype Zuschreibungen über arabische bzw. muslimische, zugewanderte oder geflüchtete Männer, verstärkt werden antimuslimische Rassismen geäußert.
Rassismus ist kein Randphänomen: Rassistische Strukturen sind - offen oder unbewusst - auch in der Mitte der Gesellschaft wirksam und sorgen dafür, dass deren Effekte kulturell, sozial und politisch zum Tragen kommen.
So zum Beispiel bei Entscheidungen darüber, wem Chancen zugeteilt oder verweigert, wessen Lebensrealitäten anerkannt werden oder nicht - Rassismus hierarchisiert Menschen nach Herkunft, Hautfarbe, Sprache, kulturellen und religiösen Praxen.
In der sozialen, pädagogischen und politischen (Männer-)Arbeit haben Fachkräfte mit Menschen zu tun, die von Rassismus und Sexismus profitieren oder betroffen sind.
Die Situation in einer von zunehmender Migration und Geschlechtervielfalt geprägten Gesellschaft ist dabei komplex.
Dies erfahren insbesondere Fachkräfte in ihrer täglichen sozialen und pädagogischen Arbeit.
Die Tagung „Rassismus und Männlichkeiten“ bietet daher Akteur_innen aus der sozialen, pädagogischen und politischen Arbeit einen Reflexions- und Debattenraum, um ihre eigene Praxis kritisch zu hinterfragen und mit einem Fokus auf Männlichkeitsvorstellungen entlang verschiedener Fragestellungen das Verhältnis und Zusammenwirken von Rassismus und Geschlecht zu systematisieren:
Welche Folgen hat ein sensibler Blick auf Migration und Geschlecht für die soziale und pädagogische Praxis?
Weshalb werden die Kritik an Rassismus und die Kritik an Sexismus noch so oft getrennt voneinander verhandelt, auch in männerpolitischen Kreisen?
Wie können eigene Privilegien als weiße, heterosexuelle Frauen und Männer der Mehrheitsgesellschaft in der Praxis selbstverständlicher hinterfragt werden?
Wie kann eine antisexistische und antirassistische Praxis aus männerpolitischer Perspektive aussehen?
Weitere Themen: Alltäglicher Rassismus in Schulbüchern, Väter mit Migrationsgeschichte, Sozialarbeiter-Sensibilisierung für männliche, marginalisierte Migranten.
Sprache: Deutsch
Eine Anmeldung ist erforderlich,
per Email unter Angabe der Veranstaltungs-Nr. A-111224 an: vhs-kundenzentrum@stadt-koeln.de
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier
Veranstaltende/Unterstützende: Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung; Bezirksvertretung Köln Innenstadt; Bilz-Stiftung; Bündnis 14 Afrika; Bundesweites Netzwerk Männlichkeiten, Migration und Mehrfachzugehörigkeiten e.V.; Forum Männer in Theorie und Praxis der Geschlechterverhältnisse; Initiative Schwarze Menschen in Deutschland ISD Bund e.V.; Kommunales Integrationszentrum und Integrationsrat der Stadt Köln; Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. und VHS Köln
Information
Henning von Bargen, Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung
T 030 285 34 180
FORUM Volkshochschule im Kulturquartier, Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln