Fachtagung: Medizinische Aspekte im Umgang mit von Gewalt betroffenen Zeug:innen
Ort: digital
Veranstalter*in: Bellis e.V. Leipzig
Kontakt: Webseite
Medizinische Aspekte im Umgang mit von Gewalt betroffenen Zeug:innen
Für die Opfer von Gewalttaten stellt der Gang zur polizeilichen oder gerichtlichen Vernehmung häufig eine große Belastung dar. Ihre Aussage ist eine erneute Konfrontation mit der erlebten Gewalt – dabei würden sie die Taten am liebsten vergessen, hätten gerne ihre alte Unbeschwertheit und ihr Urvertrauen in die Menschheit zurück. Durch die Taten psychisch belastet, müssen sie sich als Zeug:innen aber meist sehr vielen und bohrenden Fragen stellen. Fragen nach Details aus der erlebten Situation, an die sie sich häufig gar nicht im Einzelnen erinnern können. Die bei der polizeilichen Befragung zu Grunde gelegte so genannten „Nullhypothese“ setzt Zeug:innen hierbei zusätzlich unter Druck.
Für den behutsamen Umgang mit psychischen Belastungen ist vor Gericht wenig Raum. „Richter nehmen die Erinnerungen von Opferzeugen
und zerlegen sie in juristische Straftatbestände. Wir fragen nicht Wirklichkeit ab, sondern Tatbestandsmerkmale“. (Prof. Dr. Thomas Fischer, Vorsitzender am Bundesgerichtshof).
Welche Erwartungen habe Zeug:innen von Gewalttaten an ein Strafverfahren?
Was bedeutet die wiederholte Konfrontation mit dem Strafgeschehen für die Verarbeitungs-und Gesundungsprozesse traumatisierter Zeug:innen?
Wie kann eine traumasensible Befragung psychisch belasteter Zeug:innen aussehen?
Inwiefern ist eine traumasensible Befragung für ein erfolgreiches Strafverfahren überhaupt relevant?
Und wie kann sie den Anforderungen eines Strafverfahrens gerecht werden?
Mit diesen Fragen setzt sich die digitale Fachagung auseinander.
Eingeladen sind Jurist:innen, Polizeibeamt:innen sowie Jura-Studierende und Polizeianwärter:innen.
Das detaillierte Programm der Fachtagung und die verbindliche Online-Anmeldung (bis 13.9.2021) finden Sie hier.
Bellis e. V.
Bornaische Straße 18
04277 Leipzig
Telefon: #49 (0) 341 39 28 55 60
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