Fachtagung: Hexen und Feminismus? Historische und gegenwärtige Perspektiven auf ein kontroverses Symbol

Ort: Trier

Veranstalter*in: Frauennotruf Trier & Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz e.V.

Kontakt: E-Mail

Hexen und Feminismus? Historische und gegenwärtige Perspektiven auf ein kontroverses Symbol
Fachtagung des Frauennotrufs Trier in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz e.V.


Wann und wo? 08.-09.10 2021, Großer Saal Tufa Trier, Beginn am Freitag um 17 Uhr, Samstag 9.30 -17 Uhr. Wir behalten uns vor, nach der dann aktuellen Corona-Situation die Veranstaltung auch komplett digital durchzuführen.

Teilnahme: Der Teilnahmebeitrag beträgt 15 Euro für die gesamte Tagung inkl. Pausengetränke (in der Online-Variante 10 Euro). Die Teilnahme an einem Tag ist möglich mit entsprechend reduziertem Beitrag. Der Stadtrundgang findet in beiden Fällen statt, unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln. Findet die Tagung in Präsenz statt, gelten die 3Gs (getestet, genesen, geimpft).


Worum geht’s?
Die Hexenverfolgung begann mit der Neuzeit und erreichte ihren Höhepunkt im 16. und 17. Jahrhundert, einer Epoche, in der die Wissenschaft anfing, die Welt neu zu ordnen. Den geistigen Weg ebneten unzählige misogyne Schriften, die gegen Ende des Mittelalters verfasst wurden. Doch wer wurde als „Hexe“ verfolgt? Die Hexenjagd traf nicht nur, wie oft geglaubt, Frauen, die nicht den Normen entsprachen, bzw. Heilerinnen oder Hebammen. Vergangene Hexen waren nicht immer aufmüpfig, oder haben sich etwas zu Schulden kommen lassen. Oft wurden einfache Frauen (und auch Männer) Opfer einer Hexenjagd. Einerseits wurden für „das Böse“ in der Welt Schuldige gesucht, andererseits waren Habgier und Missgunst Motive, Menschen der Hexerei zu beschuldigen. Frauen, die als Hexen angeklagt und verurteilt wurden, hatten in den patriarchalen Herrschaftssystemen doppelt schlechte Karten. Die Folgen der Hexenverfolgung und des daraus resultierenden desaströsen Frauenbildes finden sich bis heute.
Allerdings findet sich das Hexennarrativ heute vermehrt auch in feministischen Zusammenhängen wieder. Beispielsweise prägt der Satz „we are the granddaughters oft he witches you weren’t able to burn“ viele Proteste, unter anderem gegen Abtreibungsverbote. Doch entspricht diese Aneignung den historischen Tatsachen? So viel sei verraten: Weder Hexenbilder aus den Märchen noch die vermeintlichen Ikonen einer feministischen Rebellion bilden die gesamte Realität des Hexenwahns ab.

Im Rahmen der Tagung widmen sich verschiedene Referent*innen aus historischer und ethnologischer Forschung der Aufarbeitung der Hexenverfolgung in Europa und Afrika und betrachten neben der Vergangenheit auch die gegenwärtigen Entwicklungen. Neben drei Vorträgen wird es auch einen geführten Stadtrundgang zu Stätten der Hexenverfolgung in Trier geben.

Anmeldung: Bitte melden Sie sich bis 4.10. unter info@frauennotruf-trier.de verbindlich für die Tagung an.

Das detaillierte Programm findet sich unten zum Download.