Fachtag: Medizinische Akutversorgung nach Vergewaltigung mit vertraulicher Spurensicherung

Ort: Potsdam

Nach der Bundesstudie zur Situation von Frauen in Deutschland ist etwa jede 7. Frau
von strafrechtlich relevanter sexueller Gewalt betroffen. Rund 85% der Frauen kennen den
Täter, häufig handelt es sich dabei um einen
Partner oder Ex-Partner. Je näher der Vergewaltiger zu der Frau steht, desto höher
ist die Hemmschwelle, ihn anzuzeigen. Die meisten Frauen überlegen sich oft erst nach
vielen Jahren, ob sie noch eine Anzeige machen wollen. Sind keine Spuren gesichert,
ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Verurteilung des Täters kommt,
verschwindend gering.

Dazu kommt, dass sich viele Frauen nach einer Vergewaltigung nicht medizinisch versorgen
lassen, weil sie befürchten, dass dies automatisch zu einer Anzeige führen könnte.
Damit setzen sie sich erheblichen gesundheitlichen Risiken aus.
Im November 2014 wurde die medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung mit
vertraulicher Spurensicherung – also ohne Anzeige bei der Polizei – in vier Kliniken im
Land Brandenburg eingeführt.

Die Tagung soll die Möglichkeit bieten, diesen Ansatz vorzustellen, einen bundesweiten
fachlichen Austausch zwischen Kliniken zu ermöglichen und verschiedene Modelle zur
medizinischen Akutversorgung mit vertraulicher Spurensicherung zu vergleichen.

Nähere Informationen mit Programm finden Sie im Anhang.