Fachkongress: Sexualisierte Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen. Fachliches Handeln stärken!

Ort: Hannover

Sexualisierte Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen sind ein enorm komplexes und emotionalisiertes Handlungsfeld, welches in den vergangenen Jahren zunehmend Beachtung findet und zu einem zentralen Bestandteil der fachlichen Debatte zu sexualisierter Gewalt wurde. Wie kaum ein anderes Thema verdeutlichen die Diskussionen dabei das heutige Spannungsfeld zwischen den Erfordernissen kindlicher Entwicklung und Erziehungs- und Schutzaufgaben von Eltern und Fachkräften. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf eigene Räume, in denen sie nicht ständig unter der Beobachtung von Erwachsenen stehen, gleichzeitig haben sie aber auch ein Recht auf den unbedingten Schutz der eigenen Grenzen! Beide Bereiche bedingen sich gegenseitig und es erfordert eine fundierte Fachlichkeit und reflektierte Haltung, um eine gelingende Balance zu finden.
Sexualität ist eine lebenslange Entwicklungsaufgabe und kann nicht für jede Altersspanne aus dem Blickwinkel der Erwachsenenwelt betrachtet und gedeutet werden. Einerseits sollen Kinder und Jugendliche einen entspannten und selbstbewussten Umgang mit ihrem
Körper entwickeln, andererseits wird etwa der Begriff der kindlichen Sexualität häufig vorschnell und pauschal in eine direkte Verbindung mit sexuellem Missbrauch gebracht. Immer noch herrscht eine große Verunsicherung bei Eltern und Fachkräften und es fällt ihnen oftmals schwer, die große Bandbreite von sexualisierten Verhaltensweisen in verschiedenen Situationen einzuschätzen und angemessen darauf zu reagieren.

Auf der dritten Jahreskonferenz der Kinderschutz-Zentren zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche möchten wir uns Zeit nehmen, dazu in ein gemeinsames Gespräch und fachlichen Austausch über Handlungsmöglichkeiten in Prävention, Intervention, Therapie und Beratung zu kommen.
Der Fachkongress will ein Grundverständnis für sexualisierte Grenzverletzungen vermitteln, Differenzierungen aufzeigen und Leitlinien  fachlichen Handelns entwickeln zu Fragen wie: Was ist zu welchem Zeitpunkt ein „normales“ Verhalten? Wo werden Grenzen gezogen? Und was ist zu tun, wenn diese Grenzen verletzt wurden?

Der Fachkongress richtet sich bundesweit an alle Fach- und Leitungskräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe,  juristischer Handlungsfelder, in medizinisch-therapeutischen Einrichtungen und in der Kindertagesbetreuung sowie weiteren für den Kinderschutz wichtigen Arbeitsfeldern.

Weitergehende Informationen wie das detaillierte Programm finden sich unten zum Download.