Eröffnung der Wanderausstellung und Buchpräsentation: Zur medizinischen Versorgung im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück - "...unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten."

Ort: Postdam

Die medizinische Versorgung durch Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück - Eine Wanderausstellung

Buchvorstellung "...unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten." am 11. Juli 2017 um 18:00 Uhr im Landtag Brandenburg

Zwischen 1939 und 1945 ließ die SS mehr als 130.000 Frauen aus 30 Ländern in das 80 km nördlich von Berlin gelegene Konzentrationslager Ravensbrück deportieren. Es war das größte Frauen-KZ innerhalb der deutschen Grenzen des Jahres 1937.

Im Mittelpunkt der Wanderausstellung über das Krankenrevier im KZ Ravensbrück steht die Arbeit des medizinischen Häftlingspersonals. Die SS hatte Häftlinge aus unterschiedlichen Ländern Ost- und Westeuropas als Ärztinnen und Pflegerinnen eingesetzt. Ihre Position als Funktionshäftlinge verlangte eine dauernde Gratwanderung zwischen den Befehlen der SS, ihren eigenen Überlebensinteressen und den Bedürfnissen der Kranken.

Was konnten sie tun? Was taten sie?

Die meisten von ihnen versuchten, ohne ausreichende Medikamente und Verbandsmaterial, kranken und verletzten Mithäftlingen zu helfen. Ihre Patientinnen beurteilten ihre Arbeit jedoch, wie die Berichte von Überlebenden dokumentieren, sehr unterschiedlich. Neben der Anerkennung ihres Einsatzes für die Mithäftlinge wurden sie u. a. auch für die Nichtbehandlung von Kranken, für Selektionen und Tötungen mitverantwortlich gemacht.

Anhand von Fotos, Dokumenten, Zeichnungen von Patientinnen und Schriftzeugnissen ehemaliger Revierarbeiterinnen beleuchtet die Ausstellung Facetten des Lageralltags, in dem das Krankwerden oder Kranksein oftmals den ersten Schritt zum Sterben oder zur Vernichtung bedeutete.

Der Arbeítskreis Frauengesundheit (AKF) führt die Ausstellung in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück durch.