Weiterbildung: StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt

Ort: Hamburg

Ein praxiserprobtes Konzept, um häusliche Gewalt in der Nachbarschaft zu verhindern
Häusliche Gewalt kommt in jeder vierten Partnerschaft vor. Sie trifft, anders als die Gewalt im öffentlichen Raum, überwiegend Frauen. Gleichzeitig zieht sie immer auch das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft, traumatisiert Kinder, zerstört Beziehungen und soziale Zusammenhänge. Viele der Betroffenen sprechen jedoch nicht darüber, wenden sich nicht an das Hilfesystem.

Aber: Diese Gewalt ereignet sich nicht im luftleeren Raum. Oft weiß das soziale Umfeld davon, Nachbarn ahnen, hören, sehen etwas, wissen aber nicht, was sie tun können. Das gilt nicht selten auch für Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen. Gesellschaftliche Normen, Überforderung, aber auch Angst spielen dabei eine große Rolle. Doch Studien belegen, dass eine aufgeklärte und gute Nachbarschaft lebensrettend und gewaltreduzierend wirkt. Die Fälle tödlicher Beziehungs- und auch schwerer Partnergewalt liegen dort signifikant niedriger als in anderen Quartieren.

Das Konzept StoP – Stadteile ohne Partnergewalt bietet einen innovativen, wissenschaftlich fundierten und in der Praxis erprobten Ansatz und schließt eine Lücke im Gewaltschutzssystem. Basierend auf einem achtstufigen Handlungskonzept werden Wege zur Aktivierung zivilgesellschaftlichen Engagements und zum Aufbau lokaler sozialer Netzwerke aufgezeigt. Fachliche Grundlage von StoP ist Gemeinwesenarbeit/ Community  Organizing, ein in der Sozialen Arbeit grundlegendes sozialraumorientiertes, partizipatorisches Handlungskonzept.

Um dies professionell unterstützen zu können, werden Expertinnen und Experten mit den entsprechenden Kompetenzen benötigt, die im Schnittfeld von geschlechtssensibler, gewaltpräventiver Arbeit, Nachbarschaftsarbeit und Quartiersentwicklung  arbeiten wollen.  

Grundgedanke bei StoP ist die Integration der Gewaltschutzarbeit in bereits vorhandene sozialräumliche Angebote und Strukturen. Konkret bedeutet dies, dass StoP-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter an bereits bestehende, gut vernetzte lokale Träger angedockt werden. In Frage kommen Einrichtungen wie z.B. Kinder- und Familienzentren, Bürger-, Mehrgenerationen- oder Jugendhäuser, Stadtteilzentren, Quartiersläden, Nachbarschaftsheime. Weitere Information unter StoP - Stadtteile ohne Gewalt sowie im Anhang.