Petition: Landeskoordinierungsstelle Niedersachsen muss weiterfinanziert werden!
Weiterfinanzierung der Koordinierungsstelle der niedersächsischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen sichern!
Seit 2019 macht die Landeskoordinierungsstelle Niedersachsen unverzichtbare Arbeit zur Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und Mädchen. Die Kolleginnen haben Seminare und Fortbildungen zu sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen, zu Gefährdungseinschätzung und Fallmanagement bei häuslicher Gewalt durchgeführt. Wichtige Themen waren ebenso Traumafolgen in der Beratungsarbeit, Digitale Gewalt und Häusliche Gewalt im Kontext von Migration und Flucht. Sie haben zahlreiche Broschüre veröffentlicht, juristische Stellungnahmen verfasst und die Beratungsstellen in ganz Niedersachsen miteinander vernetzt.
Die Landesregierung hat beschlossen, die Gelder für dieses sehr erfolgreiche Projekt ab August 2022 zu streichen. Das darf nicht passieren!
Der Verbund der niedersächsischen Frauen - und Mädchenberatungsstellen hat eine Petition an die niedersächsische Landtagspräsidentin geschickt, um dieses Erfolgsprojekt zu retten.
Darum muss die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle fortgeführt werden:
- Die LKS ist seit ihrer Gründung in 2019 zu einem Erfolgsprojekt geworden, das die Vorgaben der Istanbul-Konvention und den Kinderschutz gegen sexuellen Missbrauch im Land Niedersachsen effektiv unterstützt und aktiv voranbringt.
- Die LKS wird als barrierefreie Servicestelle durch Gewaltbetroffene und Fachöffentlichkeit stark in Anspruch genommen (z. B. Website 1000 Klicks/Woche).
- Das gebündelte Fachwissen von 30 Fachstellen, die seit 30 Jahren als Wegbereiterinnen in Niedersachsen im Bereich sexueller Missbrauch und häusliche Gewalt tätig sind, wird von der LKS konserviert und zur Verfügung gestellt.
- Die LKS übernimmt gebündelt Aufgaben im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung, die sonst wieder von den 30 Fachberatungsstellen selbst getragen werden müssen. Die Existenz der LKS schafft also zusätzliche Beratungskapazitäten in Niedersachsen.
- Die Verstetigung der LKS bietet dem Land Niedersachsen die Möglichkeit, den fachlich geforderten Ausbau der seit langem bestehenden Gewaltschutz- und Gewaltpräventionsstrukturen mit einem inhaltlich sinnvollen Baustein fachlich fundiert und kosteneffektiv voran zu bringen.
- Bundesländer wie Hessen und Baden-Württemberg beschließen aktuell als Teil ihrer Konzepte im Kampf gegen sexuellen Missbrauch Koordinierungsstellen einzurichten. Niedersachsen hat bereits eine erfolgreich arbeitende Koordinierungsstelle und übersieht die Möglichkeit, diese zu verstetigen.
- Die bereits aus Mitteln des Niedersächsischen Sozialministeriums getätigte Zuwendung an den VERBUND DER NIEDERSÄCHSISCHEN Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen Gewalt e. V. als Trägerverein der LKS in der Modellprojektphase (€699.172,51) wäre sehr viel effektiver investiert, wenn diese Zuwendung die Basis für die Schaffung nachhaltiger Strukturen wäre.
- Das Land Niedersachsen kann auf diese Weise sicher stellen, dass sorgfältig und fachlich fundiert aufgebaute Strukturen jetzt nicht zerschlagen werden, die dann später mit zusätzlichem Geld und Zeitaufwand wieder ins Leben gerufen werden müssen (Empfehlungen der Istanbul-Kommission, LPR-Präventionskommission, ggf. im Herbst Enquete-Kommission Kinderschutz).
Das Petitionsschreiben kann hier heruntergeladen werden: