Beratung für mich! Beratungsstelle Frauennotruf startet neues Projekt für Frauen und Mädchen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen

Den besonderen Bedürfnissen von Frauen und Mädchen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen widmet sich die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt ab sofort verstärkt im Rahmen des neuen Projekts „Beratung für mich! – Beratung für Frauen und Mädchen mit Behinderung“.

So sollen beispielsweise Frauen mit Lernschwächen von Symbolen und Bildmaterialien und der Kommunikation der Beraterinnen in Leichter Sprache profitieren. Zudem soll die Homepage der Beratungsstelle entsprechend überarbeitet und der Zugang ins Verweis- und Hilfesystem überprüft werden. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HSMI) mit einer halben Stelle (20 Stunden) über eine Laufzeit von April 2022 bis Dezember 2023 gefördert.

„Der Bedarf ist da, immerhin leben in Frankfurt insgesamt 64.202 Frauen mit leichter und schwerer Behinderung. Sie erleben im Erwachsenenleben deutlich häufiger Angriffe als die Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt“, erläutert Valeria Picozzi, die bei der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt das Projekt „Beratung für mich!“ maßgeblich vorantreiben wird. „Frauen mit Beeinträchtigungen sind einem erhöhten Risiko von sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Fast jede Zweite musste schon einmal einen solchen Übergriff erfahren.“

In einem ersten Schritt werden zunächst die speziellen Bedarfe für Frankfurt ermittelt. „Für die Zukunft können wir uns vorstellen, Schulungen und Fortbildungen in Werkstätten und Betreuungseinrichtungen anzubieten. Uns geht es darum, unser Beratungsangebot so zu gestalten, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen erreicht und angemessen beraten werden können“, führt Valeria Picozzi die weiteren Pläne aus. „In einem nächsten Schritt streben wir eine Vernetzung mit weiteren Organisationen wie zum Beispiel der Behindertenhilfe und der Behindertenselbsthilfe an“.

Der Zugang zur Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt ist bereits barrierefrei gestaltet und bei Bedarf arbeiten die Beraterinnen mit Gebärdendolmetscherinnen.

Dem Team der Beratungsstelle stehen Kolleginnen des Frauennotruf Marburg e.V. beratend zur Seite, die die Projektkoordination übernehmen. Gemeinsam mit einer weiteren Modellregion (Gegen unseren Willen e.V. Limburg) finden regelmäßige Koordinations- und Austauschtreffen statt.