Suse – Gewaltschutz in Einrichtungen: Gewaltfrei leben und arbeiten

Das Projekt „Suse – Gewaltschutz in Einrichtungen: Gewaltfrei leben und arbeiten“ startete im April 2024 und wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und von der CMS-Stiftung.

Das ist unser Ziel: Suse will den Gewaltschutz in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen verbessern.

Die UN-Behindertenrechtskonvention gibt die Richtung klar vor: Menschen mit Behinderungen müssen vor Gewalt geschützt werden und Zugang zu Hilfe und Unterstützung bekommen, wenn sie Gewalt erleben. Der UN-Fachausschuss fordert wirksamen Gewaltschutz sowie externe und unabhängige Beschwerdestrukturen insbesondere für Menschen, die in Einrichtungen leben und arbeiten.

Seit 2021 verpflichtet § 37a SGB IX Einrichtungen, Menschen mit Behinderungen -insbesondere Frauen und Kinder- vor Gewalt zu schützen. Die Einrichtungen müssen passgenaue Gewaltschutzkonzepte entwickeln und umsetzen. So weit so gut.
Aber was heißt das eigentlich genau? Und wie geht das gut?
Hier setzt das Projekt Suse – Gewaltschutz in Einrichtungen: Gewaltfrei leben und arbeiten an:

Standards setzen
Mit Expert*innen aus der Praxis zum Beispiel aus der Anti-Gewalt-Arbeit, der Selbstvertretung und der Behindertenhilfe entwickeln wir Mindeststandards für Gewaltschutzkonzepte nach § 37a.
Dabei wollen wir insbesondere auch die partizipativen Prozesse der Entwicklung und Umsetzung in den Blick nehmen.

Konkrete Prozesse begleiten
An fünf Modellstandorten füllen bff-Fachberatungsstellen diese Standards gemeinsam mit den Bewohner*innen, Beschäftigten, den Mitarbeitenden und den Leitungen aus Einrichtungen vor Ort mit Leben.

Diese Prozesse beinhalten:

  • Stärkung und Partizipation der Nutzer*innen der Einrichtungen
  • Schulungen für die unterschiedlichen Beteiligten
  • Unterstützung bei der Organisationsentwicklung hinsichtlich der Gewaltschutzprozesse
  • konkrete Vereinbarungen und Maßnahmen der Intervention
  • Vernetzung der Strukturen vor Ort

Expertise entwickeln und weitergeben
Das im Projekt entwickelte Wissen soll bundesweit auf vielfältigen Wegen verbreitet und zugänglich gemacht werden. Angedacht sind Veröffentlichungen von Informationen und Material, Veranstaltungen und Austauschformate. Dabei wird die Erweiterung der Online-Plattform www.suse-hilft.de eine zentrale Rolle spielen.

Impulse für die Weiterentwicklung und die wirksame Umsetzung von Gewaltschutz in Einrichtungen
Das Projekt will Interessenvertreter*innen stärken und ermutigen. Schulungen für Frauen-Beauftragte, Bewohner*innen-Vertretungen, Werkstatträte sollen dazu beitragen.
Fachberatungsstellen werden im Projekt gestärkt und qualifiziert, so dass der Zugang für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Behinderungen nachhaltig unterstützt und verbessert werden kann.