Kampagne „Vergewaltigung Verurteilen“
Zahlen und Fakten
Die Grafik wurde im Rahmen der bff-Kampagne „Vergewaltigung verurteilen!“ ab 2014 genutzt. Die Zahlen in der Grafik beziehen sich auf Studien aus den Jahren 2004 und 2014.
Erklärung zur Grafik:
- Die Männchen auf dem Plakat bilden die Gesamtheit der Vergewaltiger (pro Jahr). Auf der Karte sind tausend Männchen abgebildet, dies heißt nicht, dass in einem Jahr nur 1000 Vergewaltigungen stattfinden. Die Männchen sollen vielmehr die 100% der stattgefundenen Vergewaltigungen symbolisieren.
- Nach Angaben des Bundesamtes für Justiz können wir sagen, dass jährlich ca. 8000 Vergewaltigungen angezeigt werden. Unterschiedliche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass der Anteil der Frauen, die eine erlebte Vergewaltigung NICHT anzeigen sich zwischen 95% und 84,5% bewegt.[1] Das heißt, zwischen 5% und 15% werden angezeigt. Wir arbeiten für die Grafik mit einem Wert von 10 % als Anzeigenquote, der sich zwischen beiden Studienergebnissen bewegt.
- Die rosa eingefärbten Männchen verdeutlichen den Anteil von 10% (100 Männchen), sie stehen also symbolisch für die durchschnittlich 8000 angezeigte Vergewaltigungen im Jahr (Angaben des Bundesamtes für Justiz).
- Die Verurteilungsquote für angezeigte Vergewaltigungen sinkt seit Jahren. 2012 etwa erlebten nur 8,4% der eine Anzeige erstattenden Frauen die Verurteilung des Täters (Angaben des Bundesamtes für Justiz, siehe auch: Presseerklärung kfN / Christian Pfeiffer, 17.04.2014). Dies verdeutlichen wir in der Grafik mit neun pink eingefärbten Männchen (die also 9% der 100 rosa eingefärbten Männchen ausmachen).
- Falschbeschuldigungen: Eine Studie von Seith/ Kelly/ Lovett zeigt: Falsche Beschuldigungen sind marginal. „Entgegen der weit verbreiteten Stereotype, wonach die Quote der Falschanschuldigungen bei Vergewaltigung beträchtlich ist, liegt der Anteil bei nur 3%.“ („Different systems, similar outcomes? Tracking attrition in reported rape cases across Europe.” Jo Lovett & Liz Kelly (2009)).
- Um Falschbeschuldigungen auch sichtbar zu machen, haben wir unten in der Grafik noch entsprechend 3 Männchen extra eingefärbt (auch wenn sie streng genommen eigentlich zu den 100 angezeigten gehören).
[1] Aus: Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland, Langfassung der Untersuchung von Schröttle und Müller (2004), herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sowie: Hellmann, D.F. (2014). Repräsentativbefragung zu Viktimisierungserfahrungen in Deutschland. Hannover: KFN.
Die Erläuterungen inklusive einer anschaulichen Grafik mit Erklärungen können Sie hier herunterladen: