Nein heißt Nein!

Kampagne "Vergewaltigung verurteilen": Petition, Plakate und Postkarten

Mit breiter Unterstützung startete der bff im Mai 2014 die öffentlichkeitswirksame Kampagne „Vergewaltigung verurteilen“, um bundesweit auf die extrem geringen Verurteilungsquoten und den Änderungsbedarf im Sexualstrafrecht aufmerksam zu machen.

Denn von jährlich ca. 8.000 angezeigten Vergewaltigungen wurden im in den Jahren 2013 und 2014 jeweils weniger als 10% der angezeigten Tatverdächtigen verurteilt. Seit dem Jahr 2007 ist die Verurteilungsquote kontinuierlich gesunken, von 18,2% im Jahr 2007 auf 9,3% im Jahr 2014.

Dazu erstellte der bff Postkarten und Plakate in unterschiedlichen Varianten, auf denen die statistischen Befunde zum Verhältnis von verübten Vergewaltigungen, erfolgten Anzeigen und tatsächlich verurteilten Tätern anschaulich dargestellt und skandalisiert wurden.

Die Postkarten konnten direkt an Justizminister Heiko Maas adressiert, aber auch zur weiteren Verbreitung des Themas in der Öffentlichkeit genutzt werden. So erhielt der Justizminister tausendfach die Aufforderung, alle nicht-einvernehmlichen sexuellen Handlungen unter Strafe zu stellen.

Gemeinsam mit dem Deutschen Frauenrat, der Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK), dem Bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK) und der Zentralen Informationsstelle autonomer Frauenhäuser (ZIF) rief der bff eine Petition auf change.org ins Leben.

Die Petition mit dem Titel „Vergewaltigung verurteilen! Ihre Stimme jetzt. Nein heißt Nein“ forderte das Justizministerium erneut zu einer grundlegenden Reform des Sexualstrafrechts auf.

Am 03.11.2015 übergab der bff gemeinsam mit seinen Bündnispartner*innen über 50.000 Unterschriften sowie ca. 10.000 unterschriebene Postkarten an das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz. Bei der öffentlichen Aktion waren viele der Verbandsrätinnen und Beraterinnen aus den Mitgliedseinrichtungen vor Ort, deren Engagement den besonderen Erfolg der Petition erst ermöglicht hat.

Aufgrund des großen öffentlichen Interesses hat der bff die Petition im Jahr 2016 verlängert, sodass insgesamt über 120.000 Menschen diese unterzeichnet haben.

Am 8. März 2016 startete der bff anlässlich des Weltfrauentages eine weitere Plakataktion der Kampagne „Vergewaltigung verurteilen“, bei der 400 Plakate und 4 großformatige Banner in ganz Berlin auf die besorgniserregende Realität der Strafverfolgung von sexualisierter Gewalt aufmerksam machten.

Patin der Aktion war die bekannte Starköchin Sarah Wiener.