bff: Aktiv gegen digitale Gewalt

Angriffe im öffentlichen digitalen Raum

Das Netz ist ein männlich geprägter Raum. Webseiten, Anwendungen und Inhalte werden häufig von Männern erstellt. Das heißt, die Produktion und das Verfügen über öffentliche Inhalte finden in einem Raum statt, in dem Frauen, trans und nicht-binäre Menschen in der Minderheit sind. Wenn Nutzer*innen im digitalen Raum als Frauen erkennbar werden und sich zu bestimmten Themen äußern, sind sie oft von Angriffen bedroht. Dies kann sich potenzieren, wenn die Nutzer*innen in weiteren Aspekten einem Minderheitenstatus zugeordnet werden. Migrant*innen, Menschen mit Fluchterfahrung oder Behinderungen, Schwarze Frauen, Women of color und LGBT*IQ sind besonders von digitaler Gewalt betroffen. Digitale Gewalt ist ein Instrument struktureller Unterdrückung. Wie in der „realen Welt“ geht es um das Verfügen über Räume und Ressorucen sowie um Sichtbarkeit und darum, wer sprechen darf und gehört wird

Bei Angriffen im öffentlichen Raum kennen sich Täter und Betroffene in den allermeisten Fällen nicht persönlich. Die Täter agieren aus der Anonymität des Netzes heraus bzw. haben keine Befürchtungen bezüglich einer Strafverfolgung. Betroffen von Cybersexismus, Hatespeeches und anderen Attacken sind häufig Frauen, die sich aktiv im Netz bewegen und sich öffentlich zu bestimmten Themen äußern. Aber auch generell Journalist*innen und Moderator*innen, die einfach nur ihrem Beruf nachgehen, sehen sich immer häufiger solchen Online-Attacken ausgesetzt. Für die Betroffenen kann das gravierende Folgen haben. Neben der psychischen Belastung fühlen sie sich häufig auch körperlich und existentiell bedroht, sagen öffentliche Auftritte ab oder erwägen einen Wohnungswechsel, weil Hacker ihre Adresse ausfindig gemacht und veröffentlicht haben.