Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freund/innen und Förder/innen,
das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu und wir blicken zurück auf ein ereignisreiches, turbulentes, aber auch erfolgreiches Jahr. Angefangen mit unserem Umzug zu Beginn des Jahres haben wir uns in unseren neuen Räumen in Berlin-Friedrichshain sehr gut eingelebt und uns eine Basis für erfolgreiche Arbeit geschaffen. Im Frühjahr war der bff im Gesundheitsausschuss des Bundestages zu einer Anhörung zur "Pille danach" eingeladen, wir haben große Teile unserer Homepage in leichte Sprache übersetzen lassen und haben die "Qualitätsstandards für die psychosoziale Begleitung von Frauen und Mädchen im Strafverfahren" veröffentlicht. Und im Herbst erreichte uns dann die gute Nachricht, dass die Aktion Mensch unseren Antrag bewilligt hat und wir nun ab Januar 2014 mit "SUSE - Sicher und selbstbestimmt" ein neues Projekt starten können. Wir freuen uns darauf!
In unserem letzten Newsletter für dieses Jahr informieren wir Sie über die neusten Erfolge gegen Sexismus, über die weltweite Veranstaltung gegen Gewalt an Frauen "One Billion Rising" im Februar 2014 und nicht zuletzt über viele spannende Veröffentlichungen.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und einen ruhigen, entspannten Jahresausklang!
|
Inhalt
- Neuigkeiten aus dem bff
- Wissenswertes aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft
- Veranstaltungen
- Veröffentlichungen und Literaturtipps
|
1. Neuigkeiten aus dem bff
|
Willkommen und Abschied
Zum Ende des Jahres hat unsere langjährige Verwaltungskraft Judith Wiek das bff-Team verlassen. Wir bedanken uns sehr herzlich für den Einsatz in den vergangenen Jahren und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Gleichzeitig heißen wir unsere neue Kollegin Ellen Sinkwitz willkommen, die seit November die bff-Verwaltung tatkräftig unterstützt. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!
|
Öffnungszeiten Geschäftsstelle zwischen den Jahren
Die bff-Geschäftsstelle macht eine kleine Winterpause. Vom 20.12.2013 - 04.01.2014 sind wir nur eingeschränkt erreichbar. Ab Montag, dem 06.01.2014 sind wir wieder zu den gewohnten Zeiten da und starten dann mit frischem Elan ins neue Jahr.
|
Lücken im Unterstützungssystem - bff veröffentlicht Artikel in der Reihe Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit
|
|
Im November 2013 hat der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ein Themenheft mit dem Titel: Häusliche Gewalt gegen Frauen - Lücken im Hilfesystem veröffentlicht. Der bff hat für diese Publikation einen Artikel verfasst. „Von Gewalt betroffene Frauen mit Kindern und Frauen mit Behinderung: Lücken im Unterstützungssystem“ lautet der Beitrag des bff im Themenheft, verfasst von Katja Grieger und Katharina Göpner. Der Artikel benennt Herausforderungen und Probleme im Schutz vor und der Unterstützung bei häuslicher Gewalt speziell bei behinderten Frauen und Müttern, die gemeinsame Kinder mit dem Täter haben.
Neben dem bff-Artikel werden in diesem Themenheft Ansätze für den rechtlichen, finanziellen und konzeptionellen Ausbau des Hilfesystems vorgestellt; Praxisbeispiele zeigen erfolgreiche Wege der Prävention und Intervention bei häuslicher Gewalt. Mit Beiträgen von Gisela Best, Barbara Kavemann und Stephan Rixen.
Die Titel der einzelnen Beiträge können hier eingesehen werden. Bestellt werden kann das Heft hier.
|
|
Planet Help: Online shoppen und den bff unterstützen
|
|
Die Weihnachtszeit ist ja inzwischen auch häufig Gutscheinzeit. Wer also zwischen den Jahren entspannt seine Gutschein-Geschenke einlösen will, tut dies gerne auch online. Und ist damit bei Planet Help genau richtig. Hier gibt es zahlreiche Online-Shops, von A wie Amazon bis Z wie Zalando sind alle großen und auch kleinen Shops vertreten. Man kann hier auch Tiernahrung, Billigflüge, Blumensamen und sogar Lottoscheine kaufen. Und das Beste ist: Ein Teil des Umsatzes kommt dem bff zu Gute, und Sie kostet das keinen Cent. So einfach geht´s: www.planethelp.com aufrufen, bff als Wunschorganisation angeben und dann kann das Einkaufen in über 1000 Online-Shops losgehen.
|
|
2. Wissenswertes aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft
|
Erklärung der Bundeskonferenz der Interventions- und Koordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking
Die Bundeskonferenz der Interventions- und Koordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking hat im Rahmen seiner Jahrestagung einen Forderungskatalog aufgestellt und Forderungen an die Bundesregierung und Landesregierungen formuliert. Die Teilnehmerinnen der Konferenz fordern die Schaffung einer bundeseinheitlichen Regelung für eine verlässliche Absicherung des gesamten Frauenschutz- und Hilfesystems, die Novellierung des Gesetzes zur Verbesserung des zivilgerichtlichen Schutzes bei Gewalttaten, bundesweit und flächendeckend eine spezialisierte Kinder- und Jugendberatung für von häuslicher Gewalt mitbetroffene Kinder und Jugendliche und nicht zuletzt auch die von Deutschland bereits gezeichnete, aber noch nicht ratifizierte Europaratskonvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt und die UN-Behindertenrechtskonvention zügiger und vollständig umzusetzen und zu ratifizieren.
Der bff befürwortet die Erklärung und schließt sich den Forderungen der Bundeskonferenz der Interventions- und Koordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking an. Der vollständige Forderungskatalog kann hier heruntergeladen werden: Erklärung der Bundeskonferenz der Interventions- und Koordinierungsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking
|
Internationale Vernetzung – bff aktiv bei Women Against Violence Europe
|
|
WAVE ist das internationale Netzwerk gegen Gewalt gegen Frauen. Die jährliche WAVE-Konferenz fand diesmal im Oktober in Sofia statt. Auch in diesem Jahr nutzten wieder sehr viele Organisationen aus unterschiedlichen europäischen Ländern diese internationale Plattform, um sich zu vernetzen und sich in zahlreichen Workshops über best practice Beispiele zu gelungener Anti-Gewalt-Arbeit auszutauschen. Mit über 200 Teilnehmer/innen aus 33 verschiedenen Ländern war die Konferenz sehr gut besucht. Auch der bff war dort vertreten.
Einer der Schwerpunkte war der Stand der Ratifizierung der Europaratskonvention in den einzelnen Ländern. Diskutiert wurden außerdem die Möglichkeiten der besseren Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen mit Migrationshintergrund und von illegalisierten Frauen. Auch über die besondere Situation von Kindern als Betroffene von häuslicher Gewalt wurde diskutiert.
Schließlich wurden die Möglichkeiten der Vernetzung und Zusammenarbeit auf europäischer Ebene diskutiert, um Gewalt gegen Frauen auch auf internationaler Ebene entschlossen entgegenzutreten.
Weitere Informationen und ein Bericht zur Konferenz sind hier zu finden: www.wave-network.org
|
|
Rote Karte für redcoon: Werberat rügt Unternehmen wegen sexistischer Werbung
|
|
Der Deutsche Werberat hat den Online-Discounthändler redcoon wegen seiner sexistischen Werbespots gerügt. Das Unternehmen war zunächst nicht bereit, die Werbemaßnahmen zurückzuziehen, die das Gremium beanstandet hat. Im Falle des Online-Händlers redcoon hatte die Selbstkontrollinstanz der deutschen Werbewirtschaft nach einer Vielzahl von Beschwerden aus der Bevölkerung über vier TV-Spots sowie drei Internetspots zu entscheiden. Gerügt wurden die Werbung im Internet und drei TV-Spots: Diese Werbemaßnahmen vermittelten den Eindruck, dass Frauen generell „billig“ und leicht verfügbar seien. Ein Bezug zu den vom Online-Händler vertriebenen Produkten sei rein künstlich. Der Begriff „billig“ würde durchgehend mit sexuellen Anspielungen verbunden und dadurch doppeldeutig aufgeladen. Beim TV-Spot „Fußball“ sah der Werberat von einer Beanstandung ab. Hier würden Frauen nicht allgemein als „billig“ vorgeführt.
Inzwischen hat redcoon angekündigt, die beanstandeten Werbespots zurückzuziehen. Das werbende Unternehmen begründete die Entscheidung damit, seinen Respekt gegenüber dem Werberat Ausdruck verleihen zu wollen und zu unterstreichen, dass es dem Werberat als moralische Instanz in Deutschland eine große Bedeutung beimisst.
Der Werberat ist eine Institution von 41 Verbänden der Werbewirtschaft. Das Gremium wird in solchen Fällen tätig, die rechtlich nicht zu beanstanden sind, aber in der Bevölkerung als inakzeptabel kritisiert werden. Öffentliche Rügen braucht die Institution nur selten auszusprechen. In den meisten Fällen von Beanstandungen stellen die Unternehmen die Werbung ein oder ändern sie entsprechend.
|
|
One Billion Rising for Justice 2014
|
|
Am 14.02.2013 erhoben sich weltweit Menschen öffentlichkeitswirksam gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Sie malten Transparente, sie demonstrierten und: sie tanzten. ONE BILLION RISING war eine weltweite Aktion. In über 199 Ländern, in Deutschland in 190 Städten, erhoben sich Aktivist/innen und forderten ein neues Bewusstsein und das Ende von Gewalt. ONE BILLION RISING bewegte die Massen und die Medien, selbst die Tagesschau berichtete in den 20-Uhr-Nachrichten über den globalen Tanz gegen Gewalt.
Auch 2014 sind wieder alle aufgerufen, sich gegen Gewalt und für Gerechtigkeit zu erheben. Und so lautet auch das Motto für den 14. Februar 2014 ONE BILLION RISING FOR JUSTICE - FÜR GERECHTIGKEIT. Es soll demonstriert werden an Orten, an denen Frauen Gerechtigkeit widerfahren sollte und häufig das Gegenteil passiert: In Gerichten, bei der Polizei, an ihrem Arbeitsplatz, in der Schule, in Botschaften. Und es soll demonstriert werden an Orten, an denen Frauen sich eigentlich sicher fühlen sollten und es oft nicht sind: In der Öffentlichkeit.
ONE BILLION RISING ist ein Mitmach-Event, alle können Aktionen planen und durchführen und sich zum gemeinsamen Demonstrieren und laut sein verabreden und natürlich auch tanzen. Schon jetzt kann man sich auf der Homepage von ONE BILLION RISING Deutschland registrieren und eintragen, wo man eine Aktion plant und sich auch mit anderen vernetzen und Ideen austauschen. Auf www.onebillsionrisingforjustice.de gibt es inspierende Videos von Aktionen aus dem vergangenen Jahr. Noch mehr Hintergrundinfos in englischer Sprache sind auf der Seite www.onebillionrising.org zu finden. Auch auf Facebook gibt es aktuelle Neuigkeiten zu One Billion Rising 2014: Erhebt Euch! befreit Euch! Tanzt!
|
|
3. Veranstaltungen
|
Auf der Suche nach den Ursachen sexualisierter Gewalt
|
|
Veranstaltung im Rahmen des Ausstellungsprojektes "Was sehen Sie Frau Lot?" - zu sexualisierter Gewalterfahrung von Mädchen, Jungen und Frauen - gegen Täterschutz:
14.01.2014 / 19 bis 21:30 Uhr:
Auf der Suche nach den Ursachen sexualisierter Gewalt
Anregungen, Modelle und Diskussion mit: Maren Kolshorn, Frauennotruf Göttingen, Barbara Kavemann, Sozialwissenschaftliches Frauen Forschungsinstitut Freiburg, Dirk Bange, Erziehungswissenschaftler Hamburg, Thomas Schlingmann, Tauwetter e.V. Wer sexualisierte Gewalt bekämpfen will, muss die Ursachen hierfür verstehen. Im Rahmen der Veranstaltung wird versucht, jenseits von eindimensionalen Erklärungsversuchen, damit einen Schritt weiter zu kommen. Dazu werden die Referent_innen ihre Ideen und Modelle vorstellen und anschließend diskutieren.
Moderation: Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung Veranstalter_innen: Tauwetter e.V. in Kooperation mit dem Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung Information: mail@tauwetter.de
Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Informationen zur Ausstellung und Begleitprogramm unter:
www.frau-lot.de
www.gunda-werner-institut.de
|
|
Fortbildung in EFT Klopfakupressur
Syrie Findler und Bahara Zschernack setzen seit acht Jahren erfolgreich die EFT®-Klopfakupressur in ihrer Beratungsarbeit im Frauennotruf Idar-Oberstein ein. Seit 2007 bieten sie zusätzlich EFT® Seminare und Ausbildungen nach den Richtlinien des Fachverbands der professionellen EFT AnwenderInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz e.V. (EFT D.A.CH. e.V. siehe www.eft-dach.org) an und sind zertifizierte EFT-Trainerinnen (EFT-D.A.CH). Was ist EFT®? Die Abkürzung steht für Emotional Freedom Techniques (Technik der Emotionalen Freiheit) nach Gary Craig und beinhaltet einfach zu erlernende und dennoch hochwirksame Anwendungen, die auch als Klopfakupressur bezeichnet werden. Das Verfahren wird der energetischen Psychologie zugeordnet und es gibt verwandte Verfahren wie EDxTM. nach Dr. Fred Gallo oder MET nach Rainer Franke.
Die EFT-Techniken lassen sich kognitiv, spielerisch, intuitiv oder kreativ einsetzen und lassen sich gut mit anderen Methoden aus Beratung und Therapie verbinden. Sie dienen auch der Beraterin/dem Berater zur eigenen Psychohygiene - besonders wenn es um das Erzählen oder um die Bearbeitung von traumatischen Erfahrungen geht, wird eine sekundäre Traumatisierung verhindert.
Gerade Frauen mit Gewalterfahrungen geben oft die Rückmeldung, wie sehr sie es schätzen, wenn sie ein Handwerkszeug erlernen, dass sie einfach bei sich selbst anwenden können. Bei Beratungsgesprächen können auch gemeinsam Trigger entschärft oder Belastungen nach Akuttraumatisierung schonend entschärft werden, sodass sich Folgeschäden wie beispielsweise eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) verringern oder ganz vermeiden lassen.
Mehr Infos zu EFT® dazu finden Sie auf der Homepage www.eft-und-trauma.de.
Der Start für den neuen Ausbildungsdurchlauf ist am 25./26. Januar 2013 mit Modul 1 – weitere Termine sind auf der Homepage zu finden. Wer sich für die komplette Ausbildung (Modul 1-3 sowie EFT & TRAUMA) entscheidet, erhält 10 % Ermäßigung.
|
4. Veröffentlichungen und Literaturtipps
|
Präventions-Adventsaktion bei der PETZE
|
|
„Entspannter Kassenschluss“, wer kennt das nicht. Das ganze Jahr gut gespart und am Ende des Rechnungsjahres noch Restmittel im Topf. Daher haben sich das PETZE-Institut und der Verlag mebes&noack zusammengeschlossen, um einige tolle Advents-Angebote zu machen. Die Rechnungsstellung erfolgt sofort nach Bestellung. Also auf zur Prävention-Advents-Aktion, ohne Versandkosten. Hier gehts zur Adventsaktion
|
|
Missbrauchsbeauftragter veröffentlicht „Handbuch Schutzkonzepte sexueller Missbrauch“
|
|
Der Unabhängige Beauftragte zu Fragen des sexuellen Missbrauchs (UBSKM), Johannes-Wilhelm Rörig, hat ein „Handbuch Schutzkonzepte sexueller Missbrauch“ veröffentlicht. "Mit dem Handbuch wollen wir konkrete Unterstützung geben, wie zum Beispiel Risikoanalysen durchgeführt oder Notfallpläne angewendet werden können und Fachkräften aus Kitas, Schulen oder dem Sport Ideen aufzeigen, wie sie sich mit Prävention und Intervention praxisnah auseinandersetzen können."
Das Handbuch informiert Fachkräfte über konkrte Möglichkeiten zur Verbesserung des Schutzes vor sexualisierter Gewalt an Jungen und Mädchen. Es zeigt anhand von zahlreichen Praxisbeispielen, wie die Einführung von Schutzkonzepten gelingen kann.
Das Handbuch kann über die Geschäftsstelle des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs bezogen werden. Sie steht außerdem zum Download zur Verfügung unter:
www.beauftragter-missbrauch.de www.kein.raum-fuer-missbrauch.de
|
|
Qualitätsstandards in der Antidiskriminierungsberatung - Antidiskriminierungsverband gibt neue Broschüre heraus
Antidiskriminierungsberatung in der Praxis
Zum Tag der Menschenrechte hat der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) eine neue Publikation zu Qualitätsstandards in der Antidiskriminierungsberatung vorgestellt. „So lange Menschen sich alltäglich für ihr Menschenrecht auf Diskriminierungsfreiheit einsetzen müssen, ist es notwendig, niedrigschwellige Beratung und Unterstützung zu gewährleisten und das in angemessener Qualität“, kommentiert Birte Weiß, Vorständin des Antidiskriminierungsverbandes Deutschland, die Veröffentlichung der Broschüre.
Anhand konkreter Fallbeispiele werden in der broschüre wichtige Fragen zum „Wie“ von Beratung beantwortet:
- Was versteht Antidiskriminierungsberatung unter Diskriminierung?
- Was bedeuten inhaltliche Prinzipien wie Parteilichkeit, Mehrdimensionalität, Empowerment?
- Wie funktionieren Interventionen wie Klagen, Testings oder Beschwerdebriefe und was ist dabei zu beachten?
Die Publikation richtet sich an eine breite Fachöffentlichkeit. „Wir hoffen mit unserer Veröffentlichung die Grundlage für eine fachliche Diskussion anbieten zu können, die über unseren Verband weit hinausgeht. Wir möchten interessierte Berater_innen erreichen, die Angebote aufbauen, aber auch politische Verantwortungsträger_innen und Menschen, die sich in vielfältiger Form in ihren Lebensumfeldern für Diskriminierungsfreiheit engagieren.“ beschreibt Daniel Bartel, Mitglied des advd-Vorstandes, die Ziele des Verbandes.
Die Publikation „Antidiskriminierungsberatung in der Praxis.“ kann als Printversion beim advd oder bei ARIC-NRW e.V. bestellt werden.
Pressekontakt:
Daniel Bartel, Vorstand des advd
Tel.: 0341 3039492
|
Ärztehandbuch: Häusliche Gewalt: Erkennen und helfen
|
|
Der Zeitbild-Verlag hat ein Online-Handbuch für Ärztinnen und Ärzte zum Thema häusliche Gewalt herausgegeben. Ärztinnen und Ärzte sind häufig die ersten Ansprechpartner/innen für die Opfer von häuslicher Gewalt. Das neue Zeitbild Medical unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnostik, Dokumentation und den Interventionsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt. Ebenfalls Teil des Projekts ist ein Magazin, das Patientinnen ermutigt, über Gewalterfahrungen zu sprechen und sich Hilfe und Beratung zu holen. Sowohl das Handbuch für Ärztinnen und Ärzte als auch das Patient/innenmagazin "Häusliche Gewalt: Sprechen Sie darüber!“ können kostenlos unter folgendem Link heruntergeladen werden: Download
Inzwischen sind die beiden Veröffentlichungen auch auf Arabisch, Englisch, Türkisch und Russisch erschienen und können hier heruntergeladen werden: Download
|
|
Kongressdokumentation erschienen: Männerpolitik - Beiträge zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft
Im Oktober 2012 fand in Berlin die internationale Konferenz „Männerpolitik – männerpolitische Beiträge zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft“ statt. Neben Berichten über Politikansätze in Norwegen, Luxemburg und der Schweiz und Forschungsberichten zu Gleichstellungspolitik für Jungen und Männern gab es auch zahlreiche Workshops. Nun ist die Tagungsdokumentation der Konferenz erschienen. Besonders lesenswert sind die Berichte über die Workshops "Schwerpunkt Gewalt: Von männlicher Verletzlichkeit und Aggressivität: Auf dem Weg zu einem ressourcenorientierten Gewaltdiskurs" sowie "Männerpolitik - wieviel Feminismus braucht Männerpolitik." Die Tagungsdokumentation kann unter folgendem link heruntergeladen werden: Tagungsdokumentation Männerpolitik
|
Schahrzad Farrokhzad, Markus Ottersbach, Michael Tunc, Anne Meuer-Willuweit: Verschieden - Gleich - Anders? Geschlechterarrangements im intergenerativen und interkulturellen Vergleich
|
|
Stereotype Einstellungen zu Geschlechterverhältnissen und Geschlechterrollen von Personen mit Zuwanderungsgeschichte werden immer noch auf Basis eben dieser Zuwanderungsgeschichte begründet. Besonders eine muslimische Religionszugehörigkeit bietet oft den Ausgangspunkt für eine Argumentation entlang der Kategorie „Herkunft“. Mit der Publikation von Schahrzad Farrokhzad, Markus Ottersbach, Michael Tunc und Anne Meuer-Willuweit gibt es erstmals eine Studie, die Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne sogenannten Migrationshintergrund untersucht und dabei einen intersektionellen Ansatz verfolgt. Neben der Zuwanderungsgeschichte werden dementsprechend ebenso generationale Zusammenhänge und das Bildungsniveau berücksichtigt
Die Studie analysiert Geschlechterbilder und Geschlechterpraxen von Frauen und Männern mit türkischer Zuwanderungsgeschichte und Zuwanderungsgeschichte aus der ehemaligen Sowjetunion sowie von Frauen und Männern ohne Zuwanderungsgeschichte. Entgegen der allgemeinen Annahme die Herkunft spiele die tragende Rolle bei der Herausbildung von Einstellungen bezüglich der Geschlechterrollen, zeigen sich dabei das Bildungsniveau und auch die Generationszugehörigkeit als stärkere Effektgrößen.
Die Autor_innen befragten mittels intergenerativer Interviews Eltern-Kind-Tandems (Mütter und Töchter / Väter und Söhne) aus 31 Familien. Insgesamt fanden 34 Interviews mit 70 Personen statt. In der Auswertung leiten die Forscher_innen drei Typen von Rollenverständnissen bzw. Geschlechterarrangements aus dem Interviewmaterial ab: konservativ, bedingt egalitär und egalitär. Für die Einteilung in diese Typen wurde die Verteilung von als geschlechtsspezifisch angesehenen Arbeitsbereichen in Partnerschaft und Familie sowie weitere Aufgaben- und Arbeitsbereiche herangezogen.
Die Ergebnisse von Farrokhzad et.al. lassen die Schlussfolgerung zu, dass bei allen drei Typen des Geschlechterarrangements vor allem das Bildungsniveau und die Generationszugehörigkeit Einfluss auf die Herausbildung von Geschlechterpraxen und Geschlechterbildern haben. Außerdem werden noch weitere Einflussfaktoren wie das soziale Umfeld, der Wandel des Zeitgeistes und eine hohe Karriereorientierung, aufgezeigt.
Das Buch ist übersichtlich strukturiert und bezieht sich auch ausführlich auf die Sinus-Studie zu Migrant_innenmilieus aus dem Jahr 2007, wichtig ist ebenfalls die theoretische Einbettung der Begriffe Race, Class und Gender und des Intersektionalitätsansatzes, die der Studie zugrunde liegen.
Nicht zuletzt gibt die Publikation wissenschaftlich fundierte Argumente, um rassistisch motivierte Äußerungen, die das Thema der Geschlechtergerechtigkeit vereinnahmen wollen, abzuwehren und aufzuzeigen wie wenig einseitig kausale Begründungen mit Lebensrealitäten übereinstimmen und wie wichtig ein intersektioneller Blickwinkel und das Herausstellen von Zusammenhängen ist.
Die Publikation „Verschieden – Gleich – Anders? Geschlechterarrangements im intergenerativen und interkulturellen Vergleich“ ist im VS Verlag erschienen und kostet 34,99 €.
|
|
|
Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe
Frauen gegen Gewalt e.V.
Petersburgerstr. 94
10247 Berlin
|
Telefon: 030 322 99 500
Telefax: 030 322 99 501
E-Mail: info@bv-bff.de
www.frauen-gegen-gewalt.de
|
Inhaltlich verantwortlich gem. § 6 MDStV und im Sinne des Presserechts: Katja Grieger
Steuernummer: 27/665/32954
Finanzamt: Finanzamt für Körperschaften I, Berlin
Vereinsregisternr: 25185Nz (Amtsgericht Charlottenburg)
Vorstand: Ursula Schele (Kiel) und Jutta Wienand (Neustadt am Rbge, bei Hannover)
|
|